Nach den bereits vor 2 Monaten erfolgten Vorarbeiten (Teil 1 vom 14. Juni 2025 und Teil 2 vom 19. Juni 2025) konnten wir nun einen Termin mit unserem Haus- und Hofspediteur Remmers B.V. vereinbaren, der einen den topographischen Gegebenheiten im Gammelsbachtal angepassten Kran-Lkw verfügbar hatte, der auch schon bei früheren Aktionen für uns im Einsatz war (z.B. in Sankt Goarshausen), um den Wagenkasten des "018 Kar", bzw. "LAG 589" zu bergen. Es war ja schon zuvor kommuniziert worden, daß der Ladeort schwierig erreichbar sein würde, was Fahrer Hendrikus zum Glück nicht als Schikane, sondern als Herausforderung ansah. Am Vortag hatten wir noch mit Hochentaster letzte Hindernisse beseitigt und das Wagendach von seinem Efeupolster befreit. Die dort ansässige Haselmaus mußte leider umziehen.
Tatsächlich hatten wir den Platz zuvor korrekt vermessen und die Maße mit dem Kran-Lkw abgeglichen, denn der Platz für die Kranstützen paßte zentimetergenau zwischen die Bäume.
Insgesamt dauerte die Ladeaktion fast vier Stunden, wobei der Wagenkasten schon nach knapp zwei Stunden auf dem Lastwagen stand.
Der kritischste Moment stand ganz am Anfang, aber der kurvige Waldweg wurde vom Fahrer routiniert bewältigt. Hier sind die Stützen bereits ausgefahren und der Kran macht sich bereit. Man sieht, daß auf der Bergseite nicht viel Platz blieb.
Anschlagpunkte gefunden und sicher befestigt.
Man sieht den Wagen vor lauter Bäumen nicht. Wir waren bemüht, den Schaden an der Vegetation gering zu halten.
Er schwebt.
Und langsam und vorsichtig werden Kranarm und Waggon um die Bäume herum gezirkelt.
Jetzt schwebte der Wagenkasten schon mal über dem Lkw. Aufgrund der Struktur unter dem Fahrzeugrahmen (es waren noch diverse Leitungen darunter vorhanden und die Pufferplatten stehen auch unter dem Rahmen hervor) und den sich daraus ergebenden Auflagemöglichkeiten mußte er aber nochmal durch passendes Rangieren zwischen Bäumen um weitere 180 Grad gedreht werden.
Nach der vollendeten Pirouette stand er nun mit der höheren Dachseite rechts auf dem Lkw. Das Verzurren war die längste Prozedur des Aufladens; vor allem die Befestigung der angesichts der nicht transportfesten alten Dacheindeckung notwendige Transportplane nahm viel Zeit in Anspruch.
Hier ist er nun nach fast zwei Stunden fertig verpackt dabei, den schmalen Waldweg zu einem größeren Holzverladeplatz zu verlassen, wo die Schutzplane noch ordentlich abgespannt wurde.
Fertig verladen! Diese Fuhre war dann am 21. und 22.8.2025 auf der A67, A3 und A 31 in Richtung Norden unterwegs. Wer hat sie gesehen? Die Abfahrt erfolgte gegen 14 Uhr, wonach die noch mitgebrachten Werkzeuge und Kleinteile in unseren Transporter verstaut werden mußten.
Auch die Mannschaft von Kleinbaan Service war am Donnerstagabend nach in der Summe fast 16 Stunden Fahrzeit und dem Zurückräumen aller mittransportierten Werkzeuge gegen Mitternacht wieder zuhause. Das hölzerne Hilfsfahrgestell des Wagens (siehe Beitrag vom 19. Juni) kommt wieder zurück in den Brennholzstapel. Diese antike Methode funktioniert, ist aber verschleißbehaftet.
Wir danken auch dem Grundstücksnachbarn für die Geduld, da wir ihm die Zufahrt zu seiner Wiese zwecks Mahd für Stunden leider versperrten.
Gestanden hat der Wagenkasten seit seinem Verkauf an den Schrotthändler Canali im Januar 1965 im Gammelsbachtal nordwestlich von Eberbach - über 60 Jahre lang.
Von 23 Personenwagen der Schmalspurbahn Mosbach - Mudau befinden sich damit 9 Exemplare in Händen von Eisenbahnmuseen.