Für die Leitung zwischen Anstellventil und Luftsauger der Lok RUR waren wieder Vorarbeiten zum Warmbiegen der D-30 mm Kupferleitung notwendig: Zum Rohrinndendurchmesser der Leitung wurde kleine Druckaufnahmezylinder inklusve Anzugsgewinde gedreht. Auf das 30mm Kupferrohr kommen beidseitig 7/8 Zoll Aussengewinde drauf. Dann das Rohr mit Sand auffüllen; Rohr mit Brenner erhitzen, um Restfeuchtigkeit des Sandes zu verdampfen, Stempel an beiden Seiten einsetzen; die Endkappen aufschrauben und den Sand über Schrauben und Stempel verdichten. 

Für den vorgesehenen Leitungsverlauf den benötigten Mindestbiegeradius ermittelt (Papierschablone). Da die verfügbaren handelsüblichen Biegestempel einen derartigen Biegeradius nicht mehr ermöglichen,  wurde in bewährter Weise für die Werkstattpresse noch ein  ein R33-Biegestempels angefertigt. 

Auf der linken Kk-Gleitbahn geht es mit dem gleichen Spiel weiter: Nach dem Zuschweißen und Planfräsen des hinteren Endes erfolgte das Anzeichnen und Vorbohren.

Die Beilagen werden wieder mit vollkommen "schiefen", aber korrekten Maßen hergestellt und deren Richtigkeit nach Vormontage der Gleitbahn am Lokrahmen mit der Wasserwaage überprüft.

Es stellte sich die Frage, ob und wie die Schrauben bzw. Muttern gesichert werden sollen. Ein Blick auf die Borsig-Zeichnung verrät: Es sind Splintlöcher eingezeichnet. Somit wurden alle Schrauben, natürlich wegen der deutlich anders aussehenden Muttern mit Whitworth-Gewinde ausgeführt, mit Splinten gesichert.

Auch bei der Treibachse der RUR wurden die Radscheiben warm aufgeschrumpft. Dies war - gegenüber einem kalten Pressen auf der Radsatzpresse in Zamberk - die sicherste Methode, um den Winkelversatz zwischen Welle und Radscheiben genau einzuhalten und die gekröpfte Radsatzwelle nicht durch zu hohe Presskräfte zu beschädigen.

Nachdem die Kreuzkopfgleitbahnen von der Härterei zurück kamen und bei einem örtlichen Fachbetrieb plan geschliffen wurden, konnte die Montage derselben bei EWK begonnen werden. Leider ist dem Laien meist völlig unverständlich, daß man die nicht "einfach mal anbauen" kann, sondern daß dafür viele Arbeitsschritte nötig sind. Hier die ausführliche Beschreibung der Arbeiten von EWK / Thomas Huhn:

Die Gleitbahn soll parallel zur Zylinderachse und Ihre Oberseite parallel zur Rahmenquerebene liegen. Dazu wurde der Lokrahmen mittels Querlineal und Präzisionswasserwaage in Querrichtung in Waage gelegt. Die Zylinderachse wird traditionell durch eine genau gespannte Schnur dargestellt. (Ein Zylinderfernrohr von Zeiss Jena steht zwar EKW zur Verfügung, ist aber für diese kleine Lok mit dem kurzen Zylinder viel zu groß). Die Kk-Gleitbahn wird vorne durch zwei Stiftschrauben mit ganz wenig Spiel fixiert, hinten muß sie durch eine Paßschraube in ihrer Lage gesichert werden. Schnell zeigte sich, daß die vorhandene alte Paßschraubenbohrung gar nicht mit der Bohrung am Befestigungswinkel übereinstimmte. Das wunderte uns nicht, trug doch jede Gleitbahn mehrere Kennzeichnungen für Rechts und Links. Also wurde die alte Bohrung zugeschweißt, die Anlagefläche auf der Fräsmaschine geplant.

Anschließend wurde die rechte Gleitbahn wieder an die Lok angesetzt und die Dicke der Paßbeilagen gemäß DV 946 der DB ermittelt. Die Beilagen wurden gefertigt, was nicht ganz leicht, ist, da jede Ecke jeder Beilage ein anderes Maß aufweist.Mit den Beilagen konnte die Gleitbahn ausgerichtet und das schraubenloch angezeichnet werden. Jetzt die Kk-Glb wieder abbauen, Loch vorbohren und auf der Unterseite die Aussenkung für den Schraubenkopf einfräsen.

Dann Kk-Glb wieder an die Lok ansetzen und wieder seitlich nach Schnur ausrichten. Gleitbahn mit Vorrichtungen gegen seitlichen Verrutschen sichern, nach oben andrücken und Paßloch aufreiben.

Heute wurde in Zamberk der Grill angeheizt. Erst bei guter Durchwärmung von Radscheibe und Reifen konnten die Räder der Kuppelachse wieder ihren gewohnten Platz auf der Achse einnehmen.

Fertig ist der Biertisch. Kann wahlweise auch als Radsatz verwendet werden. Hoffentlich paßt nun alles.

Die Kuppelstangen der Dampflok RUR werden selbstverständlich auf Hochglanz gebracht, handelt es sich doch u die einzigen von außen sichtbaren Triebwerkstele der Lok - wenn man die Wartungsklappen öffnet.

Sieht schon ganz ordentlich aus...

Nach erfolgter Bearbeitung der Achslagergehäuse wurden diese an der Kuppelachse probehalber montiert. Noch sind die Radscheiben nicht aufgepresst, weswegen die Achse aufgebockt werden mußte. Damit kann die Baugruppe im Rahmen eingepasst werden.

Die Gehäuse sitzen auf der Achse. Es handelt sich übrigens mitnichten um ein Produkt eines sächsischen Automobilkonzerns.

Heute wurden die Achslagergleitplatten für die Lok RUR auf Endmaß gefräst.

Und noch eine zweite Aufspannung für die andere Seite:

Die Treibachse der Lok Rur wurde auch an den Kurbelwangen poliert, nicht nur der besseren Optik wegen, sondern auch um Fehler besser erkennen zu können. Soweit ist der Befund in Ordnung.

In der Werkstatt in Zamberk werden derzeit die Lagerschalen für die Lok RUR bearbeitet.

Von einem Eisenbahnfreund aus Hildesheim konnten wir zu einem sehr fairen Preis nach unserer Suchliste für den CARL und die SH 2 eine Partie Manometer übernehmen. Der Manometersatz für beide Loks ist jetzt auch komplett, wobei wir ggf. nach optischen Gründen (Größe Manometer, Hersteller, Design Ziffernblatt und Zeiger) noch etwas zwischen den beiden Loks, der FKB 5i und der E.K.B. 14g hin- und hertauschen werden.

Im Rahmen der Herbsttagung des Verbandes Deutscher Museums- und Touristenbahnen in Neumünster referierte Roland Molz fundiert über die Erfahrungen bei Kleinbaan Service zum Thema der Dampflokaufarbeitung vor Fachpublikum.

Bei der RUR geht es weiter mit der Kupferleitung zwischen Anstellventil und Hilfsbläser. Der Leitungsverlauf wird festgelegt und Rohrleitung entsprechend gebogen und abgelängt.

Die Leitung wird zwecks Änderungsmöglichkeit zunächst provisorisch (ohne die Anschlüsse fertig zu verlöten) Stück für Stück gebogen und angebracht.

Die fertige Leitung zum Hilfsbläser im Schornstein. 

Heute gibt es ausnahmsweise mal keine Neuigkeit aus unseren eigenen Werkstätten, sondern einen externen Link, auf den wir erst jetzt aufmerksam wurden.
Das Hammerwerk Baumann fertigte für Kleinbaan Service B.V. die neue Kropfachse der Trambahnlokomotive "Rur", und hat auf der eigenen Website einen ausführlichen bebilderten Bericht darüber geschrieben, den wir hier gerne verlinken:

Hammerwerk Baumann

Am Kehdinger O-Wagen KKB 54 werden alle nicht vernieteten Profile und Beschlagteile demontiert. Danach geht es in Gotha zum Sandstrahlen des Rahmens.

In Žamberk sind die Achslager der RUR mit ihren Weissmetallausgüssen für den Einbau vorbereitet worden. Mal schauen, ob der neue - seit Sommer dreimal verschobene -zugesagte Fertigstellungstermin des Fahrwerks Ende November jetzt eingehalten wird.

Am  FKB 105 haben wir neue Blattfedern eingebaut, weil der Wagen auf den alten etwas schief hing. Die ausgebauten Federn waren sonst aber in einem guten Zustand und gehen zum Richten in eine Federwerkstatt. Sie werden später unter einem anderen Güterwagen wieder eingebaut.

Auch am Personenwagen FKB 10 wurden kleine Restarbeiten am FKB 10 durchgeführt, wozu dieser noch mal hochgebockt wurde. Zu Schluß wurde noch das Bremsgestänge eingestellt. Zusammen mit dem RKB 219 können jetzt beide Wagen in das Winterlager in Veendam kommen.

Bei der Ausrüstung der Lokomotive um 1926 mit einer Luftpumpe, wurde diese, wie anfangs allgemein üblich, durch eine handbetätigte Ölpresse von Westinghouse geschmiert. Nach Wechsel auf eine zweistufige Luftpumpe bei der DB hat man diese Ölpresse zur Schmierung des Flachschieberregler verwendet - zum Glück, denn dadurch ist dieses Teil erhalten geblieben und kann wieder zur Luftpumpenschmierung verwendet werden.

Nach Zerlegung zeigte sich schnell, daß viele Teile zu erneuern oder aufzuarbeiten sind. Der Kolben ist nicht nur verbogen, sondern auch verschlissen; das Bolzenauge am Schraubdeckel ist ausgeschlagen, ebenso die beiden Hebellaschen.

Nach dem Abdrücken ist der Dampfentnahmestutzen mit den beiden Stechventilen endlich fertig und konnte von EWK noch etwas optisch behandelt werden. Nachdem die Stahlteile lackiert sind, liegt das Teil zur späteren Montage bereit. Oben am Entnahmestutzen ist der Pfeifenhahn eingeschraubt.

 Die schalldämpferseitige Flanschhälfte wurde mit der Gewindehülse hartverlötet und der wärmebedingte Verzug der Flansch-Dichtflächte nachgearbeitet.

Die fertiggeschweißte und montierte Abdampfleitung. 

EWK hat die Misch- und Druckdüse aus dem kleinen Injektor der Lok 4 ausgebaut und zur Abnahme der Maße aufgeschnitten. Während weder wir noch Thomas Huhn die Gehäuseausführung des Injektors mal irgendwo gesehen haben und diese auch nicht in bekannten Fachbüchern oder im "Moll'schen Injektornachlass" vorkommt, sieht die Dampfdüse allerdings - von den Ablagerungen mal abgesehen - ganz normal aus. Sie ist von der Gegenseite eingepreßt. Man bemerke auch die an den Löchern der Mischdüse eingefeilten Kerben. EWK muß noch sehen, ob sie diese sehr engen Düsenteile noch sauber drehen können oder ob dafür nicht spezielle Reibahlen angefertigt werden müssen.

Nach der Grundreinigung des KKB 7 erfolgte in Coburg ein letzter Rundgang durch den KKB 7 vor dem Abtransport nach Hüinghausen. Im Archiv des VMD haben wir eine gut aufgelöste Zeichnung der 1894 von Gölitz nach Pommern gelieferten Wagen mit 1. Klasse-Abteil (FKB 1, SKB 5, KKB 7) gefunden: Dort ist für die Wandtapete "Lincrusta" eingetragen. Damit ist die bisherige Vermutung zur Wandbespannung im 1. Klasse-Abteil bestätigt.

Verladen des KKB 7 mit speziell für die "Lenz"-Wagen angefertigten Traversen.

Die Futterstücke vom Dach wurden auf dem Lokkasten ausrichtet, die Löcher angezeichnet und gebohrt und die Futterstücke dann auf dem Lokkasten festgeschraubt.

Unser dreiklassiger Personenwagen KKB 7 ist in Hüinghausen zur Anbringung der Beschriftungen eingetroffen.

Im Gegenzug geht der fertiggestelte FKB 6 zurück ins Magazin nach Veendam.

Vor dem Transport zur Tischlerei ist unser Bielefelder PwPost 38 in Coburg bereitgestellt. Er wird die zu räumende Halle als letztes Fahrzeug verlassen.