BEG 401
Eckdaten / technische Daten:
• Brohltalbahn AG (BEG)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Diese Fahrzeuge geben hinsichtlich ihrer Herkunft noch Rätsel auf. Im Jahr 1922 tauchen im Bestand der Brohltalbahn 20 vierachsige Güterwagen (8 gedeckte Güterwgen, 9 offene Güterwagen, 3 Rungenwagen) auf, für die als Herkunft "Heeresfeldbahn" und das Baujahr 1914 angegeben wird. Angeblich wurden sie für "Siam" gebaut, der Hersteller aber bleibt unklar.
Es ist zu vermuten, daß es sich dabei um Beutegut aus dem von deutschen Truppen besetzten Belgien handelt, und diese Wagen bei einer belgischen Waggonfabrik requiriert wurden. Möglicherweise handelte es sich dabei um Baume & Marpent in La Louvière. Vermutlich wurde der Hersteller bewußt verschleiert, um eine Beschlagnahme und Rückführung der Wagen zu vermeiden.
Seit den 1980er-Jahren blieben die Wagen ungenutzt abgestellt.
Im Jahr 2022 waren noch die Wagen 401 und 402 von den Rungenwagen übrig; hiervon ging Wagen 401 an Kleinbaan Service BV, den Wagen 402 hat die Brohltalbahn derzeit nach Dehrn verliehen, wo er als Denkmal an die Kerkerbachbahn erinnern soll.
Lebenslauf:
BEG 472
Eckdaten / technische Daten:
• Euskirchener Kreisbahnen (EKB)
• Brohltal Eisenbahn Gesellschaft AG (BEG)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Zu Beginn des zweiten Weltkrieges hatte die Waggonfabrik L. Steinfurt in Königsberg einen Auftrag über 32 vierachsige offene Güterwagen mit stählernen Wagenkästen für eine brasilianische Meterspurbahn (Compagnie Auxiliaire des Chemins de fer au Brésil ?) bereits ganz oder wenigstens teilweise fertiggestellt und konnte diese Fahrzeuge nun nicht mehr an den Besteller ausliefern. Besonderheit der Wagen war die Hohe Tragfähigkeit von 30 Tonnen. Die Waggonfabrik Steinfurt hatte bei ihrer Verkaufsofferte ein Leergewicht von 14.300 kg genannt; allerdings war das für die Exportausführung mit einer Jeanney-Kupplung gewesen. Zwei Stück aus dieser Serie kaufte die Engelskirchen - Marienheider Eisenbahn (Betriebsnummer EME 259 und 260) und nutzte sie bis 1951. Bei der EME hatten die Wagen dann die typische "Lenz"-Kupplung mit Mittelzughaken. Weitere 20 Wagen dieser Bauart gingen auch zur Weimar-Buttelstedt-Großrudestedter Eisenbahn; ihre Spur verliert sich nach der Demontage der Bahn 1946 in der Sowjetunion. Mindestens einen weiterer Wagen setzte die PKP nach 1945 auf dem Meterspurnetz in Pommern ein. Die beiden noch recht neuen Fahrzeuge der EME kamen 1951 zur Euskirchener Kreisbahn (EKB 519 & 520) und machten sich in erster Linie im Zuckerrübenverkehr nützlich. Auch mit der Betriebseinstellung der EKB war aber noch nicht das Ende dieser für Kleinbahnen doch recht modernen Wagen abzusehen. Die Brohltalbahn (BEG) hatte auch weiterhin einen regen Massengutverkehr auf Schmalspur - Profileinschränkungen der Strecke ließen einen Rollwagenverkehr nur in engen Grenzen zu. Daher erwarb die BEG diese Wagen 1965. Die BEG ersetzte alle 4 Klapptüren durch feste Seitenwandteile, verstärke den oberen Abschluß der Seitenwände mit einem L-Profil und nahm die Vakuumbremsanlage wieder in Betrieb Die Wagen waren für die Steilstrecke der BEG zugelassen. Die BEG gab für den Wagen 471 ein Leergewicht von 13.460 kg, ein Luftbremsbewicht von 29.500 kg und ein Handbremsgewicht von 27.000 kg an. Ihre letzten Untersuchungen erhielten die Wagen noch im April 1981; blieben jedoch ab Anfang der 1980er-Jahren ungenutzt abgestellt.
Im Jahr 2022 konnte Kleinbaan Service BV den Wagen 472 übernehmen. Das baugleiche Schwesterfahrzeug 471 verbleibt bei der Brohltalbahn und soll langfristig dort ebenfalls aufgearbeitet werden.
Lebenslauf:
SHE 156
Eckdaten / technische Daten:
Informationen zu diesem Fahrzeug:
56 Betriebsjahre, und anschließend 58 Jahre Nachnutzung als Hühnerstall hat dieser Wagenkasten eines gedeckten Güterwagend der Südharz-Eisenbahn absolviert. Die Südharz-Eisenbahn Walkenried - Braunlage - Tanne besaß Zeit ihrer Existenz nicht mehr als 7 gedeckte zweiachsige Güterwagen. Der Großteil des Güterverkehrs waren Steintransporte mit Trichterwagen, und schon 1903 war der Betrieb mit Rollböcken eingeführt worden.
Der auf einem Bauernhof bei Immenrode (Vienenburg) erhalten gebliebene Wagenkasten des SHE 156 war ürsprünglich ein kombinierter Post-Gepäckwagen, der später zum reinen Güterwagen umgebaut wurde. Davon zeugt noch heute der erhalten gebliebene Briefeinwurfschlitz in einer Seitenwand. 1963 wurde der Wagen ausgemustert und ohne Radsätze sowie seiner Bremserbühne beraubt als Hühnerstall weitergenutzt. Komplett eingehaust überlebte auch viel der Originalfarbe und -beschriftung. Bei Abbruch des umgebenden Stallgebäudes 2021 kam der Kasten wieder ans Tageslicht und wurde vom Eigentümer an Kleinbaan Service abgegeben. Am 2.12.2021 konnte der Abtransport schließlich erfolgen.
Lebenslauf:
MEG 133
Eckdaten / technische Daten:
• Mittelbadische Eisenbahn-Gesellschaft (MEG)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Der im Jahr 1900 gebaute gedeckte Güterwagen MEG 133 wurde neu an die Straßburger Straßenbahn (SSB) geliefert und war wohl stets auf ihren rechtsrheinischen Strecken unterwegs. Ursprünglich trug er die Betriebsnummer SSB 105. 1923 erfolgte der Übergang der rechtsrheinischen Strecken der SSB und der Lahrer Straßenbahn-Gesellschaft auf die als Auffanggesellschaft gegründete Mittelbadische EIsenbahn-Gesellschaft (MEG). Spätestens seit 1935 war der Wagen als Packwagen genutzt und erhielt die neue Gattungsbezeichnung Gmnd. Eventuell stand dies im Zusammenhang mit einer weitgehenden Umorganisation des Betriebes der MEG mit neu beschafften Triebwagen und der Einführung des Rollwagenverkehrs Mitte der 1930er-Jahre.
Laut Fahrzeugverzeichnis wurde der MEG 133 nach 1939 ausgemustert, spätestens 1950 war er nicht mehr im Bestand. In dieser Zeit fand er eine neue Bleibe in einem Garten in Lahr-Mietersheim und blieb diesem Standort treu, bis er am 29.8.2017 von Mitarbeitern der Selfkantbahn dort abgeholt werden konnte, da diese Gartenanlage nun Wohnbebauung weichen sollte.
Von 2017 bis 2019 stand er am Bahnhof Schierwaldenrath, bis er bei Kleinbaan Service eingelagert wurde. Eine betriebsfähige Aufarbeitung unter Verwendung von Teilen des Wagens 63 064 der Wangerooger Inselbahn ist geplant. Dieses Spenderfahrzeug wurde 1903 von der Waggonfabrik Rastatt für die Schmalspurbahn Mosbach - Mudau als G 186 gebaut.
Lebenslauf:
63 038
Eckdaten / technische Daten:
• Deutsche Reichsbahn (DRG), Inselbahn Wangerooge
• Schiffsdienst und Inselbahn Wangerooge (DB)
Informationen zu diesem Fahrzeug:
Die neu entstandene Deutsche Reichsbahn beschaffte für ihre thüringischen Schmalspurbahnen Dorndorf - Kaltennordheim (Feldabahn), Hildburghausen - Heldburg und Eisfeld - Schönbrunn neue Güterwagen, die weitgehend den zuvor von der preußischen Staatsbahn beschafften Baumustern entsprachen. Insbesondere die Bergwerke an der Felda steigerten den Verkehr und führten bald zu einer Umspurung der Bahn im Jahr 1934. Dies setzte wiederum viele Fahrzeuge frei, die anschließend auf anderen Bahnen Verwendung fanden.
Dieser Vierachser hatte sein zweites Leben auf der Nordseeinsel Wangerooge. Seit 2004 war der Wagen jedoch abgestellt.
Lebenslauf: