2. April 2022: Endlackierung FKB 10
In der letzten Woche wurde der Wagenkasten von unserem Personenwagen FKB 10 von außen fertig lackiert.
Für das Lackieren wurden die Außentüren noch einmal ausgebaut.
1. April 2022: Autosol-Spender für die RUR
Nach langer Suche konnten wir endlich einen orginalen Poliermittelspender erwerben. Nach der Demontage zeigte sich der Spender - trotz der abrasiven Wirkung von Poliermitteln - in einem sehr guten Zustand und konnte nach der Entfernung festsitzender Poliermittelreste wieder in Betrieb genommen werden.
Zur Vorgeschichte: Viele Privatbahnen waren stolz auf ihre Lokomotiven, und für ihre Heizer und Lokführer war es eine Ehre, möglichst viele Teile an ihrer Lok blank zu halten und auf Hochglanz zu polieren. Diese Tradtion wird auch von vielen Museumsbahnern hochgehalten und die eine oder andere Dose Autosol (wenn ich hier mal Reklame für ein bewährtes Mittel machen darf) werden je Saison verbraucht und mit Liebe auf Armaturen und Leitungen einmassiert. Die Lokhersteller Henschel & Sohn, Hohenzollern und Krauss haben in den Dekaden um die Jahrhundertwende viele Trambahnloks in die Niederlande geliefert. Hier waren auf Hochglanz polierte Tele nicht nur auf Armaturen und Leitungen beschränkt. Wie sich heute Eisenbahnfreunde bei der SHM überzeugen können, war bei Lokomotive BELLO auch die Domhaube aus Messing. Das hat man selber bei der SHM erlebt: Selbst bei Regen wird in den Pausen in den Bahnhöfen fleißig an der Lok poliert. Zur Arbeitserleichterung hatte damals im Auftrag von Henschel & Sohn die Fa. Knorr einen Poliermittelspender für die niederländischen Kunden entwickelt. Äußerst praktisch: Wohldosiert können gezielt Tropfen für Tropfen auf das Poliertuch gegeben werden. Vereinzelt fanden diese Spender auch zu deutschen Länder und Privatbahnen ihren Weg. Bereits Brosius & Koch's Schule des Locomotivführers beschrieb diese Vorrichtung als eine sehr nützliche Einrichtung zur Aufrechterhaltung guter Ordnung und vorzüglicher Sauberkeit auf der dem Personal anvertrauten Maschine.
Der Poliermittelspender sollte auch in die LON aufgenommen werden, doch dazu kam es nicht mehr. In der Lokausschusssitzung der Maschinentechnischen Abteilungsleiter, Werkstätten-Vorsteher und der mit der Unterhaltung von Schienenfahrzeugen betrauten Beamten der Nichtreichseigenen Bahnen, Buckau 1936, war neben Lackierung auch die Pflege der Dampfloks ein Thema. Aus dem Protokoll: "Unter Punkt 10 und Verschiedenes wurde ausführlich über die Pflege und Reinhaltung der Dampflok. diskutiert. Rb.- Rat Daunen erläutert dazu die vom RZA. herausgegegebenen Richtlinien zur Reinhalltung und Pflege der Reichsbahnlok. welche voll auf die Lok. der Privat.Eisb. des Reiches zu übertragen seien.
Einhellig war man der Meinung, daß eine Lokomotive, auch wenn sie im harten Dauerbetrieb steht, ein sauberes und gepflegtes Bild auf den Betrachter abgeben muss. Sie soll das Aushängeschild einer Bahnverwaltung sein.
Eisenb. Amtm. Scherer vertrat die Ansicht, daß man inzwischen in der Pflege mancher Lok. zuweit ginge. Mehr und mehr könne man beobachten wie einzelne Lokführer ihre Heizer dazu trieben, Armaturen, Maschienenteile u.dgl. auf Hochglanz zu halten, wobei allzuoft die eigentliche Pflege der Lok. vernachlässigt wird.
Obermeister Hauer aus Köntisberg vertrat sogar die Ansicht man versuche immer mehr die Gepflogenheiten aus der Vorkriegszeit zurückzuholen. Beide Ansichten fanden regen Beifall. Nur einige Vertreter von Süddeutschen Bahnen waren nicht voll der Meinung der vorgenannten Redner."
Das Protokoll schloss mit dem Appell: Dem Lokpersonal ist zu verbieten: Blankmachen von Armaturenteilen, Flanschen, Rohren usw. usw. am Äußeren der Lok. .... (Im Führerstand.)... Blank sind folgende Teile: Regulatorgestänge mit Hebel. Wasserglasschutzkorb, Metallgriffe und Hebel, Steuerhebel oder Rad, Bremsarmaturen soweit sie angefasst werden, Manometergehäuse, Steuerskala, Schilder soweit sie aus Metall sind, weiterhin kann es hier dem Maschinenpersonal überlassen werden Armaturenteile blank zu halten. Die Werkmeister sollten aber bei Übertreibungen Einhalt gebieten""
Nach diesem Treffen hatte eine Aufnahme der Poliermittel-Spender in die LON keine Chance mehr und eine größere Verbreitung der Spender kam in Deutschland nicht mehr zu Stande.. Nicht belegbar ist, ob Parteimitglieder im Hintergurnd massiv gegenüber der Verwendung von Poliermitteln bei Dampfoks interveniert hatten, um eine ausreichende Versorgung mit Poliermitteln für die massiv gewachsene Anzahl der Standarten bei der NSDAP und ihrer Unterorganisationen sicherzustellen. Sei es drum - viele Lokführer bei Privatbahnen haben bei ihren Loks weiter poliert und auch die Dürener Dampfstraßenbahn hat die Messing-Lokschilder an ihren Loks gelassen und nicht gegen Ersatzstoffe getauscht.
Heute am 1. April ist die Probemontage des Autosol-Spenders am Kessel der RUR, um vor dem Lackieren des Kessel eine optimale Position für Spender und Halter zu finden. Zum Testpolieren sind qualifiziete Personale herzlich eingeladen!
31. März 2022: Bremszylinder Dampflok MM 4
Der Kolben des Bremszylinders wurde an seinem Führungsrohr zylindrisch abgedreht (s. Bild), der Deckel (ebenfalls aus Grauguß) bekam in seine ausgescheuerte Führungsbohrung einen Rotgußring eingesetzt. Da es sich verbietet, in Grauguß etwas einzupressen, wurde der Ring nur spielfrei eingeschoben und mit kleinen Senkschrauben gesichert.
30. März 2022: Innenleuchten FKB 10
Im FKB 10 sind die Glaskolben samt Dichtungen, Messinghaltering und Reflektor der Innenbeleuchtung eingebaut. Noch fehlen Petroleumbrenner, Petroleumtank, Glaszylinder und Halter.
29. März 2022: Steuerwelle und Aufwerfhebel Dampflok MM4
Auch die Steuerwelle selbst wurde begonnen aufzuarbeiten, d.h. die beiden Aufwerfhebel wurden abgezogen, die Lagerstellen aufgeschweißt und auf mutmaßliches Urmaß abgedreht. Die Aufwerfhebel selbst wurden an den Verschleißstellen behutsam mittels WIG aufgeschweißt.
28. März 2022: Steuerwellenlager Lok MM 4
Die Steuerwellenlager der Lok Mosbach - Mudau 4 waren sichtlich verschlissen. Sie konnten auf der Drehmaschine ausgerichtet und soweit ausgebohrt werden, daß EWK demnächst geteilte Rotgußschalen einsetzen kann.
27. März 2022: Roll-out Fahrgestell O-Wagen GbKB 1050
Die Woche über ging es weiter mit dem Zusammenbau des GbKB 1050: Hülsen für die Zugstange vom Lack entfernen, Federn für die Zugstange einbauen, Pufferkörbe mit Federn anbauen, Pufferstößel einschieben und den Keil einsetzen, Schraubenkupplung fetten, zusammenbauen und montieren, alles versplinten und nachlackieren- fertig!
Zur Komplettierung fehlen nur noch die Holzarbeiten. Da aber die Schreinerei die nächsten Monate noch mit anderen Wagen belegt ist, wird der O-Wagen in Hüinghausen abgeholt und zunächst in unserem Magazin eingelagert.
26. März 2022: Schweißarbeiten am Stehkessel Lok 4
Weil 13mm-dickes Kesselblech für die auszubessernden Stücke des Stehkesselmantels nicht beschaffbar war, mußte auf die nächste Dicke von 15mm zurückgegriffen werden. Dadurch ergibt sich ein kleiner Überstand an den Schweißfugen, der allerdings nach dem Verschweißen nicht mehr deutlich ist. Oberhalb der Bodenringecken sind die neuen Blechumbüge noch an den Stehkessel anzupassen. Zunächst wird von innen geschweißt...
... und hierunter sieht man die fertige Schweißtnaht von der Außenseite.
25. März 2022: Bodenringecken Lok 4
Die Blechstreifen zum Stehkessel wurden weiter bearbeitet. Zunächst wurden alle Löcher gebohrt. Wichtig ist, daß die Nietlöcher an den Bodenringecken nicht einfach radial gebohrt werden dürfen, weil sonst die Nietköpfe nicht ausreichend Platz fänden.
24. März 2022: Stütze Bremshaspel FKB BPwPost 6
Die Stütze für die Bremshaspel im FKB BPwPost 6 haben wir zum reinigen und grundieren der Paßflächen zerlegt. Hier liegt der "Bausatz" nach dem Grundieren zum Trocknen auf einer Palette. Nach dem Losschrauben der beiden Winkelringe und der Innenlasche hat sich das gewalzte "Trichter"-Blech an der Stoßfuge wieder deutlich geöffnet.