28. August 2023: Dampfpfeife Mosbach - Mudau 4
Die Pfeife der Lok ist (vermutlich nach dem Krieg) umgebaut worden: Statt des geraden Hebels mit einer einfachen Zugstange ins Führerhaus hinein, wurde ein gebogener Hebel mit einer zusätzlichen Umlenkung auf dem Führerhausdach angebracht. Zudem war auch eine stählerne, und daher ziemlich verrostete Ventilspindel eingebaut. Der ursprüngliche Zustand wurde in Anlehnung an die preußische Musterzeichnung für Dampfpfeifen rekonstruiert.
Zur Fertigung wurde die Hilfe der rechnergesteuerten Fräsmaschine in Anspruch genommen.
Die Hebelstütze wurde als Kontur gefräst, abgetrennt und dann auf das fertige Drehteil aufgelötet.
Die Spindel aus Rotguß hat unten einen abgestuften Ventilkegel; damit werden deutliche Lautstärkenunterschiede (Halbton / Vollton), z.B. leise Pfiffe beim Rangieren möglich sein.
Der beste Abstand der Pfeifenglocke zum Ringspalt wurde durch Ausprobieren mittels Einfügen von Scheiben gefunden und schließlich durch passende Rotgußhülsen eingestellt.
27. August 2023: 3. Klasse Abteil KKB 7
Der Lärchenholzboden in der 3. Klasse ist eingebaut und versiegelt.
Die Presskohleheizungen sind vormontiert, müssen für die Montage der Scheuerleisten und Bänke aber noch mal ab.
Die Stirnseiten sind von außen fertig lackiert. Am Donnerstag hat der Klempner die Kupferbleche und -rollen am Dach montiert und will bis Dienstag alle Blecharbeiten am und auf dem Dach beendet haben. Wenn alles klappt, ist bis Mittwoch das Dach fertig eingedeckt - dann können wir am Donnerstag den Wagenkasten von außen fertig lackieren.
26. August 2023: Innenaufnahmen Salonabteil KKB 7
Almählich wird es im 1. Klasse-Abteil vom KKB wohnlich. Die Linoleumböden sind verklebt, die Stöße verschweißt und die Hitzschutzschilder der Presskohlenheizung festgeschraubt und schwarz lackiert. Gut zu sehen: Das Abgasrohr der Presskohlenheizung.
Ein Blick von unten auf Fußbodenunterseite: Die Löcher für die Abgasrohre sind gebohrt und die Flansche montiert.
Die Innenwände der 1.Klasse sind oberflächenfertig eingebaut. Edel mutet der Kontrast zwischen der weiß gestrichenen Lincrusta-Tapete und den dunkel gebeizten Holzleisten an.
Der Polsterer war Donnerstag in Coburg, um die erste Couchecke anzuprobieren. Nach ein paar kleineren Anpassungsarbeiten hat das Chaiselongue auch gepasst.
25. August 2023: Abdampfleitung RUR
Bei der RUR fehlen noch diverse Dampf- und Abdampfleitungen. Begonnen haben wir mit der Abdampfleitung zwischen dem Rauchkammersattel und dem Drehschieber-Ventil zum Umschalten zwischen Blasrohr und Kondensator. Von einem bereits vor einigen Monaten besorgten 80 mm Kupferrohr wird zunächst ein passendes Stück abgesägt.
Die beiden Flansche für die Rohrverschraubung werden zunächst beidseitig plan überschliffen, um zur weiteren Bearbeitung auf eine große Planscheibe aufgespannt und ausgerichtet zu werden.
Auf der Planscheibe werden dann Passungen für den Rohrsitz zuzüglich Lötspalt (ca 0,2mm umlaufend) angedreht.
Das Kupferrohr wird zur Probe in den Flansch eingesetzt - passt! Die vorgeschnittenen Flanschbohrungen werden auf 17 mm aufgebohrt.
Am Drehschieber-Ventil werden die Bohrungen auf 14 mm aufgebohrt und Gewinde für M16-Stiftschrauben eingeschnitten.
Das Abdampf-Drehschieberventil ist wieder an der Rauchkammer angebaut. Der Abdampf aus den Zylinder geht über den Krümmer (unten im Bild) in den Rauchkammersattel, der als Schalldämpfer dient. Vor dort aus über das anzufertigende Rohr in den Umschaltschieber. Von dort entweder "nach hinten" zum Blasrohr in der Rauchkammer oder nach oben in Richtung Kondensator.
24. August 2023: Entwässerung Schalldämpfer Körtingbremse RUR
Im Betrieb muss der Schalldämpfer der Vakuumbremse von anfallendem Kondensat entwässert werden.
Detailaufnahme der Verschraubung für die spätere Entwässerungsleitung.
23. August 2023: Nacharbeiten Sandkasten E.K.B. 14g
Die Bedienwelle vom Sandkasten wurde auf der Hydraulikpresse gerichtet.
Einen Einsatz haben wir nach dem Probeeinbau auf der Fräse noch etwas bearbeitet, damit der Sandkasten auch seitlich dicht ist und bei der Fahrt kein Sand ungeplant auf die Kesselverkleidung rieselt.
22. August 2023: Klv 09-0002 beim TÜV
Heute hat unsere Draisine den TÜV besucht - aus Solidarität, weil ihr Anhänger TÜV fällig war oder weil uns das Abladen zu mühsam war... Sehr zur Freude der Kfz-Prüfer. "Was ist das denn?“- „ So 'ne Art R 4 auf Eisenbahnrädern“ - "Ah ja“, damit konnten sie dann etwas anfangen.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Langsam aber stetig geht es jede Woche ein bißchen weiter beim Abbau diverser Teile (vergammelte Salzwasser-Schrauben aus den Wangerooger Zeit abflexen oder Splinte ziehen, wo für Zangen und Durchtreiber immer ein Rahmenprofil im Weg ist...) und danach geht es dann zum Sandstrahler.
19. August 2023: Plantag Dampflok-Aufarbeitung
Heute haben wir uns in Wetzlar zu einem Bürotag getroffen, um nach der Urlaubszeit die Projektpläne und ToDo-Listen von vier Dampfloks durchzugehen. Neben Punkten mit Spaßfaktor - wie "auf welche Lok kommt dieses Manometer?" - eine länger gewordene Liste, was in den nächsten Wochen zu erledigen ist oder welchen Werkstätten und Lieferanten wir nach Ferienende hinterher telefonieren dürfen, weil zugesagte Lieferungen oder Rückmeldungen nicht eingetroffen sind.
18. August 2023: FKB 10 in der Abendsonne
Zu Arbeiten an den Radsätzen / Achslagern wurde der FKB 10 noch mal mit den Hebeböcken in Hüinghausen hochgehoben. Nach getaner Arbeit strahlt der Wagen in der Abendsonne.
17. August 2023: Blattfedern Lok MM 4
Schon vor geraumer Zeit hatte EWK die Tragfedern der Mudauer Lok 4 zerlegt, alle Federblätter gereinigt und auf Schäden untersucht. Die waren alle in Ordnung, aber nicht alle Federn waren gleich geschichtet. Unterschiedliche Anzahlen der Federblattlagen, mal 7, mal 8, und teilweise unterschiedliche Längen kamen vor. Auf der Borsig-Zeichnung erkennt man: Die Federn des Treibradsatzes sind mit 8 Lagen, die der beiden Kuppelradsätze mit 7 Lagen dargestellt. Dementsprechend wurden die Federblattsätze passend sortiert. Manche Lagen wurden gekürzt, einige blieben übrig, weil es vorher mehr Federpakete mit 8 Lagen gab.
Die Federbunde bekamen jeweils unten eine Nut zur Aufnahme der Rippe des untersten Federblattes gestoßen. Eine Sicherung gegen Verschiebung haben diese Federn leider nicht. Die Federbunde wurden auf den inneren seiltichen Flächen auf der Senkrechtstoßmaschine parallel bearbeitet, weil der Brennschnitt nicht ausreichend formgenau war.
Die Federn wurden vormontiert, damit nichts mehr verwechselt werden kann.
Dann wurden sie jeweils einzeln erneut zum Schmieren mit Graphitfett zerlegt und nach genauem Ausrichten der Lagen zueinander mittels Schraubzwinge zum Aufziehen des Federbundes bereitgelegt.
Der glühende Federbund wurde (in Ermangelung einer richtigen Bundpresse) auf der hydraulischen Presse zusammengepreßt und die beiden Wangen mittels Vorschlaghammer angelegt.
Alle Federn müssen natürlich noch geprüft werden. Dazu müssen aber erstmal Trag- und Pürflasten berechnet werden, da diese in der DV 984 nicht enthalten sind und auch keine Werte auf die alten Bunde eingestempelt waren. Außderdem erhalten die vier Kuppelradsatzfedern noch eine zylindrische Ausfräsung auf der Unterseite zur Aufnahme der Druckstange.