Nach dem Lösen der Kolbenstangen aus den Kreuzköpfen wurden beide Stangen gerichtet.

Danach ging es ans Überdrehen. Vorhandene Korrosionsnarben sind zum Glück nicht zu tief; eine Instandsetzung über Flammspritzen reicht deshalb aus.

Das Gewinde der Kolbenstangen war in Ordnung, hier sind keine weiteren Arbeiten erforderlich. Die beiden Kolbenstangen gehen jetzt zum Flammspritzen. Im schlechchteren Zustand sind die beiden Schieberstangen, hier rechts im Bild. Hierzu mehr morgen im nächsten Bericht.

Die neuen Passschrauben für die Montage der Zylinder der E.K.B. 14g sind in Žamberk angekommen.

Der heutige Tagebucheintrag ist wieder einmal Grund für eine kleine Retrospektive, denn bis jetzt summiert es sich auf
1500
Beiträge, in denen wir über Fortschritte und Erfolge, manchmal aber auch über Pannen und Mißerfolge, bei Kleinbaan Service berichten!

Wir danken insbesondere einem festen Stamm von mehreren hundert Fans, die sich hier regelmäßig informieren.
Immer noch fester, und wichtigster, Teil der Berichterstattung ist die Dampflok RUR, deren Aufarbeitung sich nun wohl wirklich auf der Zielgeraden befindet.

Die Verteilung nach Themen sieht in Zahlen so aus, Mehrfacheinträge sind hier möglich (in Klammern die Zahlen vom Eintrag zum "Tausendsten"):
Thema Anzahl Tagebucheinträge
CARL        10 (7)
DHHU20  31 (24)
EKB 14g  302 (234)
FKB 5i     32 (15)
MM 4     125 (82)
RUR        467 (247)
SH 2         7 (5)
Dampflokomotiven gesamt  958 (631)
OEG-Güterwagen                  115 (103)
Lenz-Güterwagen                   62 (43)
Lenz-Personenwagen            171 (115)
sonstige Fzg.                         112 (73)
darin sonst. Triebfahrzeuge  13 (9)
übergreifende Themen         83 (61)
Wagen insgesamt               448 (348)
nicht fahrzeugspezifisch      48 (22)

Zwar ist es klar, daß die am längsten online stehenden Beiträge summiert vermutlich die meisten Zugriffe finden. Dennoch gibt es wohl ein paar Publikumslieblinge. Dies sind:

1) 28. Juni 2019: "Die 5 Leben des OJB 23" und ein kleiner Konvoi  (7719 Zugriffe)
2) 14. März 2019: Bandsäge für die historische Werkstatt  (5946)
3) 3. April 2020: Joy-Steuerung  (4879)
4) 3. Dezember 2021: SHE G 156 - Totgesagte leben länger  (4333)

Erstaunlicherweise ist darunter nur einer mit Bezug zu Dampflokomotiven.

Weiter geht es mit der Entwässerungsleitung für den Schalldämpfer der Saugluftbremse: Da die marktüblichen Biegeformen für ø 13mm-Rohr die benötigten Radien nicht ermöglichen, wurde ein Biegestempel mit entsprechend engem Radiaus angefertigt (siehe Bericht vom 24. September):

Dazu kommen zwei Rohrendverschlusskappen für das  ø13mm Cu-Rohr inklusive Druckkolben und Verriegelungen.

Die abgelängte Rohrleitung wird mit Sand gefüllt und rotglühend auf der Werkstattpresse gebogen.

Da aufgrund der großen Leitungslänge der hierbei erzielbare Biegewinkel leider nicht ausreichte und ein manuelles Nachbiegen mit dem Stempel im Schraubstock nicht klappte (das  Cu-Rohr liess sich nicht ausreichend und beschädigungsfrei in den Biegestempelradius zwingen), wurde eine ergänzende "Rollbiegehilfsmechanik" zum Anbau an den Biegestempel konzipiert und gebaut. 

Die Ausgleichshebel-Lager unserer Mudauer Lok zeigten sich auch in besonders verschlissenem Zustand: Die Augen sind ausgeschlagen (trotz Buchsen), seitlich verschlissen und eines auch noch schief. Daher wurden die Augen seitlich und innen aufgeschweißt, damit die Geometrie wieder hergestellt werden kann.

Nach dem Planfräsen der Unterseite wurden auf der Koordinatenmeßmaschine die Mittenrisse angezeichnet, um die Bezüge für die Zerspanung zu erhalten.

Bei den neuen Ausgleichshebeln sind bei EWK auf der Fräsmaschine die Bohrungen vorgefräst und dann aufgerieben worden. Nach dem Ausbuchsen mit gehärteten Normbuchsen sind diese jetzt fertig.

Die im Sommer gefertigten kurzen (weil an den Ausgleichshebeln angeschlagenen) Federspannschrauben wurden nun ausgebuchst. Hier konnten tatsächlich die alten Buchsen eingesetzt werden, da diese völlig einwandfrei im Zustand sind.

Die Woche über ging es weiter mit den Haltungen für die Druckluftbehälter der RUR. Für die beiden seitlichen Behälter wurden die Halter aus Winkelprofil gebaut und an die Halterung der Seitenklappen montiert.

Für die Behälter wurden die Kesselauflager angefertigt (hier zur Demonstration auf einen Behälter gelegt) und für die kleinen Behälter auch schon die Spannbänder.

Die beiden seitlichen Behälter in jeweiliger Einbauposition.

Die gröbsten Stahlarbeiten am Görlitzer G-Wagen sind getan und die krummen Rahmenausleger sind gerichtet.  Bald geht es an das Nieten der neuen Pufferbohlen und und Profile, danach kommt der Rahmen ins Strahlzelt.  

Mangels passenden Krangeschirrs vor Ort hat unser Schreiner für die Verladung des O-Wagen GbKB 1050 -  in Anlehnung an das Zubehör der Firma Remmers - 2 Träger und 2 Spreizen fertigen lassen.  Für den O-Wagen hat er dann noch extra Halterungen für die Träger gebaut, um die Träger rutschfest zu fixieren und keinen Schaden am Träger zu bekommen.

"Ein schöner Rücken kann auch entzücken".  Der Kühlwasserbehälter der RUR ist jetzt schwarz lackiert. Leider werden die hier gezeigten Unter- und Rückseiten nach dem Aufsetzen des Lokkastens später nicht mehr zu sehen sein.

Der Lokkasten der RUR hat innen seine erste Grundierung erhalten, ebenso die Außenseiten und der Boden vom Kühlwasserbehälter.

"Platz ist in der kleinsten Hütte"! Eine Kastenlok mit Innentriebwerk ist schon ziemlich "verbaut"; für den vorderen Luftbehälter der Drückluftbremse wurde aber ein guter Platz gefunden. Nach dem Bau einer Halterung wurde der Behälter probeweise hinein gelegt.

Diese Woche ging es weiter mit den Laternenhaltern für die Rur. Die abgelängten und geschliffenen Flacheisen wurden gebogen, im passenen Winkel geschnitten und mitander verschweißt. Ein Halter nach dem Sauberschleifen.

In den Halter und im Lokkasten wurden Löcher gebohrt. Für die unteren Halter wurde noch eine Platte mit fixierten Schrauben gebaut, da die Halterung später hinter dem Wasserkasten sitzt und nicht mehr zugänglich sein wird.

Mit einer Lampe wurde Halter für Halter überprüft, ob auch alles schön gerade sitzt.

Der Kühlwasserbehälter wurde innen mit Branth-Mennige grundiert ...

und mit SIKA Poxicolor beschichtet. Da kommt nach dem Antrocknen noch eine zweite Lage rein.

Wir haben begonnen die Laternenhalter für die RUR zu bauen. Als Muster dienen die Laternenhalter der Henschelkastenlok ZE 607 im Smalspoorrmuseum in Valkenburg. Die gleiche Bauart ist auch auf Fotos der Kastenloks der Dürener Dampfstraßenbahn zu erkennen; nur saßen die Halter in Düren etwas höher (Die Kamine der Lampen schließen in etwa bündig mit der Brüstung ab).

Zur Anfertigung der Halter werden zunächst Flacheisen auf die richtige Länge abgesägt und anschließend auf die richtige Dicke gefräst und geschliffen.

Anprobe der Halter mit einer Loklaterne. Die Lampenhalter sind jetzt erstmal wieder runter und sind grundiert. Die Montage erfolgt dann nach der Außenlackierung des Lokkastens. Die Befestigungsschrauben sind an einem auf der Innenseite befindlichen Blechstreifen festgeheftet. Diese Blechstreifen pappen wir ich mit Sika-Flex o.ä. von der Innenseite fest, sodass da nichts in die Wasserkästen bzw den Spalt zw Kühlwasserbehälter und Lokkasten fallen kann, wenn man die Halter später nochmal demontiert.

Für dieEntwässerungsleitung des Vakuumsauger-Schalldämpfers wurde eine Schablone zur Abklärung der benötigten Biege- und
Übergangsradien angefertigt - hier gibt es wenig Platz wegen der Sandkastenklappe.

Da die marktüblichen Biegeformen für ø13mm Rohr die benötigten Radien nicht ermöglichen, wird ein Biegestempel mit entsprechend engem Radius angefertigt.

Die Abdeckbleche für die Regleranschlagsbleche wurden aus Messingblech ausgesägt und die Kontur passend zur Schablone angepasst und 1/4" BSA-Gewinde für die Abdeckbleche in die  Reglerbockanschläge bzw. den Reglerbock geschnitten.

Die Buchstaben "O" und "Z" wurden aus Messingblech ausgesägt und die Konturen angefeilt. Von den Schablonen...

.... über das Sägen und Feilen...

... zu den fertigen Buchstaben. Morgen geht es mit Messingblechen weiter.

Der Kondensatbehälter / Kohlenkasten der RUR ist vom Sandstrahlen zurück. In der nächsten Woche geht es los mit dem Grundieren des Behälters, zusammen mit dem Lokkasten.

Nachdem wir das Ausströmkrümmer-Gußstück zerteilt hatten, werden die beiden Teile jetzt so vorbereitet, dass man ein Zwischenstück einlöten kann:

Die Herausforderung ist bei solchen Teilen ja immer das Aufspannen - die reine Dreharbeit fällt zeitlich kaum ins Gewicht.

Die bestellten Gußteile für Dampfheizungen der Personenwagen schon vor einiger Zeit von der Gießerei bei EWK eingetroffen sind. Die 50 Rohrhalter sind auch schon zwischenzeitlich teilweise bearbeitet.  Während die Abzweigstutzen noch relativ einfach zu bearbeiten sind (drei Linsensitze), müssen für die Abteilsteller noch Zeichnungen erstellt werden, denn die bei EWK vom damaligen Kunden beigestellten Musterstücke liegen nicht mehr vor.

Nach den Schieberkastendeckeln (im Hintergrund) sind jetzt auch die Dichtflächen der beiden vorderen Zylinderdeckel bearbeitet.

Vor gut vier Jahren hatten wir in Hüinghausen zeitsparend Kolben, hinteren Zylinderdeckel und Kreuzkopf als Einheit an der 14g abgebaut. In Zamberk werden jetzt die festsitzenden Einzelteile fachgerecht voneinander getrennt. 

Die Aufhänge- und Anschlagprofile für die Schürzenaufhängungsprofile sind wieder am Lokrahmen montiert. Die Befestigungsschrauben wurden zusammen mit den Schraubenköpfen der Stehkesselklammern und der vorderen Kesselbefestigung schwarz lackiert.

Durch freundliche Vermittlung vom DEV konnten wir den seit 1998 im Bahnhof Harlesiel aufgestellten Flachwagen X 63 077 übernehmen, der von 1904 bis 1973 als G-Wgen (Kar 188, Rastatt Bj 1903) bei der Nebenbahn Mosbach - Mudau im Einsatz war und danach, zum Flachwagen abgewrackt, weitere 27 Jahre auf der Inselbahn Wangerooge  im Einsatz war. Auf den ersten Blick sieht der Wagen aus der Ferne noch gut aus, ....

aber ein Blick auf die Längerträger und die Federböcke offenbart das - erwartete - Grauen. Dies war nach 50 Jahre gesunder Nordseeluft zu erwarten. Erstaunlich ist, dass an Stellen mit grauer Farbe die Träger noch stabil sind, es direkt daneben aber einem 2-Eurostückgroßen Lochfrass gibt, wo man mit dem Finger ein Loch durch den Träger bohren kann. 

Zumindest Radsätze, Achslagergehäuse und Teile der Zug- und Stoßvorrichtung sind wiederverwendar, sodaß der Wagen als Teilespender für andere Wagen dienen kann. Ein interessantes Detail am Rande: Auf allen Achslagern sind die 3 Buchstaben M M E eingegossen, für "Mosbach Mudauer Eisenbahn".

Kein Muschelbesatz, sondern feinster Edelrost: