Weiter geht es mit der Fertigungstellung der Hilfseinrichtung und dem Schleifen des Dichtlinsensitzes am Zylinderblock der RUR. Für die Schleifvorrichtung wurden erforderliche  Hilfsscheiben und Hülsen zur korrekten Einzentrierung / Einmessung der Dichtsitzausfräsung angefertigt.

Ausrichtung der Vorrichtung.

Von Hand - und unter den sehr beengten Platzverhältnissen  - wurde dann der Dichtkonus nachgefräst bis die erzielte Geometrie ok war.

Eine Kunststoffscheibe zwecks leichtem Überschleifen des Dichtkegels wurde angefertigt und der Linsensitz noch mal  leicht geschliffen / nachgeglättet.

Unsere Hilfsvorrichtung ist leider nur für kleinere Dichtlinsen geeignet und wird für spätere Projekte gut eingelagert. Für den großen Dichtsitz der Ausströmöffnung (abgedeckt unten auf den Bildern zu sehen) wird EWK mit einem Spezialwerkzeug nächste Woche nach Hüinghausen kommen.

Auch der Ablaß-Stopfen vom Wasserkasten erhält eine Stempelung.

Auch die Kesselspeiseleitung erhält einen Ablaßhahn. Hier wird die zugehörige Führung am Wasserkasten ausgerichtet und festgeschraubt.  

Am Wasserkasten auf der Heizerseite der RUR wurde der Ablaßhahn angeschraubt.

Der Griff für den Ablaßhahn wurde gebohrt und - wie früher beim Lokbau üblich - mit einer Stempelung versehen.

Hahn, Griff und Führung des Griffs montiert am Wasserkasten.  

Demnächst kommt der nächste Güterwagen in die Tischlerei. Damit immer optimal an den aktuellen Wagen gearbeitet werden kann und der Arbeitsvorrat nicht im Weg steht, hat sich unserer Tischler vier Schwerlastrollwagen zum Bewegen der Waggons in der Halle und zum Verladen gebaut.  Bis zu 10 Tonnen Gewicht sollten damit bewegt werden können. Das geht natürlich nur bei einem glatten Industriehallenboden. 

Für die Halterungen der Trittbretter wurde noch ein zusätzliches Durchgangsloch in die (neuen) Stahlsäulen gebohrt. Auf alten Betriebsaufnahmen von Schwesterfahrzeugen sind bei einer Vergrößerung auch jeweils 3 Niete für die Halter zu erkennen. Beim Neuaufbau des Wagenkastens wurde das dritte Loch vergessen - auch weil die Trittbretter samt Halterung bei der Aufstellung des Wagenkastens als Schuppen in den 1950er Jahren abgebrannt worden waren. Die Trittbretter selber sind zwischenzeitlich einmal geölt und bekommen den finalen Anstrich dann bei der Endmontage.

Leider erst zu spät hatten wir bemerkt, daß die Zylinderhähne bzw. deren Bohrungen im Zylinderblock nicht in einer Flucht stehen. Wie auf dem untenstehenden Bild (eingezeichnete Linie) erkennbar, steht der mittlere der drei Hähne etwas zur Fahrzeugmittenachse verschoben steht; die Blickrichtung geht von vorne auf den Zylinderblock.

Nun müssen noch die Hahnküken entsprechend angepasst werden.

Für den Flansch vom Ablass-Stopfen wurde die Durchgangsbohrung und die Löcher für die Niete gebohrt.

Zwei Winkelprofile zur Befestigung des Kohlenkastens / Kondensatbehälters am Lokkasten wurden passend abgelängt, mit Aussparungen versehen, ausgerichtet, gebohrt und zur Fixierung provisorisch mit dem Lokkasten verschraubt.

Am Zylinderblock der RUR sind zwei Dichtungssitze, die nachgearbeitet werden müssen.

Da die Ausleihe einer Linsensitz-Fräsvorrichtung bei einer Fachwerkstatt zu einem Vor-Ort-Einsatz in Hüinghausen innerhalb der letzten Wochen nicht zu realisieren war, mußten wir kurzerhand uns durch Eigenbau behelfen. Andernfalls hätte es deutliche Verzögerungen für die weitere Montage gegeben.
Dankenswerterweise konnten wir uns einen großen Lukenfräser bei der Selfkantbahn ausleihen.

Jetzt war die Erfahrung eines Werkzeugmachers zur Konzeption, Fertigung an Anpassung einer Hilfsvorrichtung zur Aufnahme, Führung und Vortreibens des Fräsers gefragt. Zunächst wurde eine Aufnahme den Fräser gedreht, ....

... gefolgt von einer Achse mit einem Vierkant zum Antrieb.

Weiter geht es mit dem Bohren, Befräsen- und Befeilen und Schleifen einer Grundplatte, ....

... mit Farbe die Position vom Linsensitz auf die Platte übertragen, die Mitte finden, ankörnen und ausbohren.

Abstandsklötze bearbeiten; Gewinde bohren .... die Vorrichtung nimmt Gestalt an.

Die Vorrichtung montiert am Zylinderblock. Die beengten Platzverhältnisse sind gut zu erkennen.

im Postabteil ist der Rahmen für die Drehtüren im Rohzustand montiert.

Beitrag # 1400

Der Fußboden für die RUR ist mit Übermaß gefertigt und wurde diese Woche mit einem für den Außenbereich geeigneten Hartöl schwarz geölt.

Die Hirzbergbahn lud zum 16. Juni 2024 zu ihrem jährlichen Hoffest, und viele Besucher, insbesondere aus der Schmalspurbahnszene, folgten diesem Ruf. Kleinbaan Service BV war mit einem kleinen Informationsstand vor Ort und konnte anhand von mitgebrachten Bauteilen (aus eigener Nachfertigung) deren Technik und Herstellung demonstrieren, was auf großes Interesse des zum großen Teil recht fachkundigen Publikums stieß.

 Gezeigt wurden ein Körting-Doppelluftsauger, Fensteraussteller der Weyer-Personenwagen, eine Vakuumbremsklappe und ein Musterteil für eine historisch korrekte Dachbespannung.

Direkt neben uns befand sich die Lok 99 7201 des gastgebenden Vereins, die noch auf eine Aufarbeitung wartet.

Am vergangenen Samstag war eine Abordnung von Kleinbaan Service zu einem Besuch in unserer Tischlerwerkstatt angereist und hat die Arbeitsfortschritte insbesondere am Wagen BK 38 begutachtet.
Derzeit wartet hier noch staubgeschützt der O-Wagen 1050 auf eine Transportgelegenheit.
Nach dem 4- (oder 6-) Augen-Prinzip konnten noch kleinere potenzielle Hindernisse bei den weiteren Arbeiten besprochen werden. Hier gibt es beispielsweise eine Kollision zwischen der Laufschiene der seitlichen Schiebetüre mit der Türe des Hundeabteils, was aus vorliegenden Zeichnungen so im Detail nicht hervorging. Das aufgebogene Ende der Laufschiene wird wohl um wenige Millimeter zu kürzen sein.

Auch der zweite Satz Einfassleisten für die Pufferträger ist fertig und zur Probe vor dem Grundieren an den Lokkasten geschraubt.

An den Schwingen der Joy-Steuerung haben wir die Sicherungsscheiben durch Stellringe ersetzt. Dazu gehört die Nacharbeit nicht sauber fluchtender Splintbohrungen der Gabeln sowie lockerer Messingbuchsen. Wo erforderlich, wurden 15° Einlauffasen an Bolzen angedreht und mehrere falsch gekennzeichnete Bolzen mit korrekten Schlagbuchstaben-Markierungen versehen.

Ein Blick auf die auf deuschen Loks selten zu findende Joy-Steuerung nach Remontage der beiden Schwingen.

In England waren die Befestigungsverschraubungen des Lokkastens aufgearbeitet oder nachgefertigt worden. Bei der Demontage waren die Schrauben sauber durchnummeriert worden.

Problem: Bei der Aufarbeitung des Lokkastens bei EWK mussten teilweise neue Bleche eingesetzt werden und die Metallteile bekamen eine Grundierung, damit nichts unterrostet oder wieder anrostet. Und eine Aufstellung, welches Loch welche Nummer hatte wurde nicht gemacht / ist im Laufe der Jahre verloren gegangen und Fotos mit lesbarer Benummerung waren nicht zu finden.

Da hilft nur: Befestigungsschrauben inklusive Distanzhülsen durchsehen, sortieren und die ursprünglichen Einbaupositionen ermitteln und anzeichnen.

Die Bearbeitungszeichnung für die neu gegossenen Zylinder der FKB 5i ist fertig. In den nächsten Wochen sprechen wir die Bearbeitung der Zylinder mit einer Fachwerkstatt durch, damit die Zylinder als Langläuferteile bereitliegen, wenn wir nach Fertigungstellung der RUR mit der 5i weitermachen.

Am 16. Juni 2024 (Sonntag) wird die IG Hirzbergbahn ihr jährlichesHoffest in Georgenthal (Adresse: Friedensstraße 18A, 99887 Georgenthal) feiern. Bei dieser Gelegenheit wird auch ein Team von Kleinbaan Service vor Ort sein.

Eine Verbindung zu Kleinbaan Service B.V. besteht insbesondere durch die dort vorhandene Schwesterlok 99 7201 unserer Lok Mosbach - Mudau Nr. 4. Leider verbrachte diese Lokomotive rund fünf Jahrzehnte unter freiem Himmel als Spielplatzobjekt; der Restaurierungsaufwand wird noch erheblich sein. Das Bild von 2015 zeigt sie bereits bei der Hirzbergbahn.

Ein Besuch neulich in Bruchhausen-Vilsen wurde genutzt, um ein Injektor-Dampfventil der Lok "HERMANN" zu vermessen, um dieses zu gegebener Zeit für den CARL nachfertigen zu können. Dies steht zwar nicht kurzfristig an, aber momentan ist der HERMANN in Hauptuntersuchung und die demontierten Teile können in Ruhe angeschaut werden; diese Gelegenheit wollten wir nutzen. 

Da die Wasserstände bei der RUR schräg sitzen, müssen auch die Markierunghülsen für den "niedrigsten Wasserstand" passend schräg abgelängt werden. Hier wird der Aufnahmedorn für die Messinghülsen abgelängt und mit 130° angeschrägt.

Die bearbeiteten Hülsen.

Die unteren Überwurfmuttern der beiden Wasserstände bekommen entsprechende Ausdrehungen für die Markierungshülsen.

Und so sieht ein Wasserstand mit montierter Hülse aus:

Nach der Anpassung der Schlitze in der Pufferbohle für die Balancierkupplung musste auch das Blech des Lokkastens angepasst werden. Um die Aufnahme des Puffers herum hat der Lokkasten noch eine Einfassleiste als Verblendung bekommen, damit der Kasten schön bündig ohne großen Spalt abschließt.

Einen Besuch im Magazin haben wir genutzt, uns die Speiseventile vom CARL anzuschauen. Die Rückschlagventil-Einsätze fehlen; sie gehören wahrscheinlich zu den Teilen, die Gerhard Moll vor Jahrzehnten offiziell für den DEV als Ersatzteile für die Schwesterlok HERMANN abschrauben durfte. Auf den ersten Blick sehen die Gehäuse der Ventile (eigentlich sind das Hähne) aufarbeitungswürdig sein. Näheres werden wir sehen, wenn wir die Aufarbeitung vom CARL angehen werden.

Parallel zu den noch laufenden Arbeiten am Fahrwerk hat unsere Tischlerei bereits den Fußboden für den KKB 141 vorgefertigt. Das Lärchenholz hatte die Tischlerei bereits Ende 2020 als Occasion auf Vorrat für Folgeprojekte gekauft.

Es fehlten für die Anstellventile noch die Kupplungsstücke, die der Verbindung zwischen Ventilspindel und der zum Führerstand führenden Anstellstange dienen. Die Innenvierkante wurden mit dem Vertikalstoßkopf auf der Werkzeugfräsmaschine angefertigt.

Die Kupplungsstücke werden mit dem Innenvierkant auf die Ventilspindel gesteckt und mit einem Splint gesichert. Die Anstellstange wird später in die zylindrische Bohrung auf der anderen Seite der Kupplungsstücke eingelötet oder -geschweißt. Gegenüber den Bildern vom Vortag wurde am Gehäuse der Spanndorn gegenüber dem Flansch abgetrennt und das Gehäuse geschliffen und poliert.